Bildautor:
Ludwig Luger
Anmerkungen und persönliche Erfahrungen zur WW-Fotografie unter Wasser :
Der zentrale Punkt ist die Lichtmessung der Szene, - vornehmlich zeichnen sich gute Bilder dadurch aus, dass man versucht so viel Restlicht oder natürliches Tageslicht mit auf den Chip zu bringen, also Mischlicht.
Mischlicht ist wie der Name schon vermuten lässt ein Mix aus Tageslicht und Blitzlicht, - in einer guter Mischlichtaufnahme sollte der Betrachter nicht sehen können, dass überhaupt Blitzlicht eingesetzt wurde.
Generelle Kameraeinstellungen :
Entweder MODUS A ( Zeitautomatik ) oder wie bei Makro MODUS M
Merksatz :
Je mehr Blau wir in der Szene haben wollen, desto länger die Verschlusszeit wählen, bis hin zu einer 1/15 sec.
TTL vom Blitz wird auch hier synchronisiert !
_ISO 200, Weissabgleich : Direkte Sonne oder Blitz, auch mal die Einstellungen mit der Farbtemperatur ausprobieren, z.B. 6000 Kelvin
Lichtmessung über Ermittlung der Arbeitsblende :
Hintergrund ist dass wir die Kamera wieder in eine Aufnahmekonstellation zwingen, - Verschlusszeit ist vorgewählt,-
Blenden ermitteln wir, - aber welche ?
Merksatz :
Die zur Verschlusszeit zugehörige Arbeitsblende ist die Blende in der die Aufnahme also ohne weiteren Lichteinsatz richtig belichten wird, - also das klassische Blenden/Zeit - Paar, wie bei an Landaufnahmen.
Wo messen wir das Licht unter Wasser ?
Im Grunde messen wir nicht das Licht sondern das Blau der Wasserfarbe, denn das Blau des Wassers überdeckt alles andere, Licht bzw. Helligkeit und Farben !
Niemals die Szene selbst anmessen, also z.B. eine Koralle welche wir fotografieren wollen, sondern
_nach links und/oder nach rechts horizontal in das Wasser messen, auch ggfalls. auch etwas neben der Hauptszene, - also z.B. neben der Koralle oder darüber, - aber ! niemals selbst in die z.B. Koralle.
Haben wir sehr helles Umgebungslicht, z.B. Flachwasser oder viel Sonnenanteil, auch mal gegen die Wasseroberfläche messen, niemals direkt in die Sonne !
Fazit :
bei Einstellung MODUS M :
die Arbeitsblende in Berücksichtung der beschriebenen Messmethoden ist die Blende, welche wir mit der Synchronzeit in Einklang bringen, das sieht man auf der Messskala, +- 0 Balken ( dazu das Fragezeichen hinten am Kamerabody drücken, dann erscheinen auf dem grossen Display der Nikon Kameras alle relevanten Einstellwerte wie auf dem kleinen Display links oben am Body zu sehen, auch die Messskala )
das geht auch bestens unter Wasser, zum besseren Ablesen.
Die ermittelte Blende dann an der Optik einstellen, ggfalls auch einen Durchschnittswert, wenn die Blenden zu sehr unterschiedlich sind,-
also z.B. gemessen bei 3 Messungen, Blende 5.6 / 8 und 11, - dann Blende 8 einstellen.
Jetzt haben wir eine voreingestellte Zeit + Blende, den Rest erledigt die TTL - Rückmessung.
Es ist immer ratsam, über die +- Korrektur noch ca. 2/3 bis 1 Blende, manchmal etwas mehr, - gezielt unter zu belichten, das Wasser wird satt blaufarben, die Kontraste verbessern sich.
bei Einstellung MODUS A :
wie bei MODUS M, aber 1-2 Blenden unterbelichten, also z.B. ermittelte Arbeitsblende = 8, damit durchaus Blende 11 oder 13 an der Optik einstellen.
Blitzstellung hoch ( langer Blitzarm ) und zentral über der Kamera, mittig ist nie schlecht, sonst ggfalls Schlagschattenbildung !
Merksatz :
auch hier gilt, so nah wie möglich an die Szene herangehen, je weniger Wasser zwischen dem Objektiv und der Szene, desto besser die Qualität des zu erwartendenden Bildes !
Sklavenblitz und/oder 2 Blitzgeräte :
bei digitalen Kameras ist das mit Vorsicht zu geniessen, wenn keine Kabelverbindungn wie z.B. beim Sklavenblitz gegeben, und/oder der zweite Blitz rechts am Gehäuse über eine ' manuelle ' Anschlussbuchse verbunden ist,-
weiss die Kamera schlicht und ergreifend nichts von der Existenz eines zweiten Blitzlichtes.
Digitale Kameras verlassen sich sehr auf ihnen vorab überstellte Informationen, sie simulieren das Bild vor der Aufnahme, kommt eine zweite Blitzlichtquelle ins Spiel,-
werden die Bilder oftmals viel zu hell und überblitzt !
Zwar könnte man beide Blitze auch im TTL Betrieb einsetzen, die Bilder werden aber ' flach ' belichtet, die Farben wirken oft ausgewaschen.
z.B. 1/16 Leistung, - das dient zur bessern Ausleuchtung der Szene und Schlagschattenminderung !
Kamera immer leicht nach oben gegen die Wasseroberfläche halten / fotografieren, niemals nach unten oder nur horizontal,-
das bringt viel mehr Blau/Licht im Bild, aber auch nur bei guten Sichtverhältnissen und gutem Umgebungslicht